Die perfekte Stellenanzeige ist eine Kunst für sich. Mit wenigen Zeilen müssen Sie konkret Bewerber/Innen ansprechen. Doch was macht eine gute Anzeige aus?
Stellenanzeige schreiben – die Kunst des Konkreten
Auch im Zeitalter von Active Sourcing und der verstärkten Ansprache von Bewerber/Innen hat die klassische Stellenanzeige noch lange nicht ausgedient. Denn mit einer Stellenanzeige schaffen Sie für viele Interessenten einen ersten Kontaktpunkt. Dieser erste Eindruck ist für Ihr Unternehmen genauso wichtig wie der erste Eindruck, den Bewerber/Innen auf Sie hinterlassen.
Und während aus Bewerbersicht viel dafür getan wird, um sich auf diesen ersten Eindruck vorzubereiten (beispielsweise mit Ratgebern), sind viele Unternehmen noch der Ansicht, man müsse sich über Recherche ein Bild von ihnen machen oder ihr Name sei ohnehin bekannt genug.
Gerade diese Hybris kann aber fatal sein, wenn es darum geht, geeignete Bewerber zu finden und die ausgeschriebene Stelle bestmöglich zu besetzen.
Die perfekte Stellenanzeige schreiben – darum sind Jobgesuche wie Werbung
Bedenken Sie, dass Sie als Unternehmen in der Position sind, mit einer schlecht formulierten und schlecht platzierten Stellenanzeige nicht nur keinen Mehrwert bei der Bewerbersuche zu erzielen, sondern sich aktiv schädigen können. Auch geeignete Kandidaten könnten mit einer schlechten Anzeige schnell das Interesse an Ihrem Unternehmen verlieren und Sie schädigen Ihren eigenen Ruf.
Wie aber sieht eine gute Stellenanzeige aus und was suchen Bewerber/Innen heute? Die Schaltung einer Stellenanzeige ist eigentlich nicht wesentlich anders als die Schaltung einer Werbeanzeige. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl im Marketing erkennen Sie schnell, dass Sie mit einer zu besetzenden Stelle eigentlich ein Produkt anbieten. Und wie Sie Kunden mit Werbung für ein Produkt ködern wollen, so gilt dies auch für die perfekte Stellenanzeige.
Der richtige Aufbau für Ihre Stellenanzeigen
Bereits beim Titel der Stellenanzeige müssen Sie das Interesse des Lesers wecken. Schließlich sollten Sie ja davon ausgehen, dass Ihre Anzeige in einem Kontext von Reizen steht. Ob nun auf Jobbörsen, Metacrawlern wie Indeed oder aber Social Media, Ihr Stellengesuch muss hervorstechen und das funktioniert am besten mit der Überschrift.
Anschließend folgt eine schlüssige Beschreibung.
Machen Sie es Bewerber/Innen einfach, so machen Sie alles richtig.
Das bedeutet ganz konkret, dass Sie mit wenigen Worten genau klar machen müssen, wen Sie suchen, welche Stelle Sie zu besetzen haben, welche Qualifikationen Sie erwarten und natürlich, was Ihr Unternehmen an besonderen Incentives bietet.
Und dazu gehören in einem modernen Unternehmen mehr als nur Gehalt und Festanstellung. Bewerber/Innen erwarten die richtige Work-Life-Balance und die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln.
Eine offene Arbeitsatmosphäre, flache Hierarchien, spannende Aufgaben und Anforderungen und natürlich echte Herausforderungen, an denen Mitarbeiter wachsen können – dies mag in Ihrem Unternehmen alles eine Rolle spielen. Aber wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, muss dies eben sofort klar sein. Auch für Bewerber/Innen, die zuvor noch nie einen Kontaktpunkt mit Ihrem Unternehmen hatten.
Unternehmenskultur in Worte verpackt
Ihre Stellenanzeige muss einen Eindruck Ihrer Unternehmenskultur vermitteln und das auf möglichst kompaktem Raum.
Dies erfordert Fingerspitzengefühl auch dahingehend, dass der Text einer Stellenanzeige nicht nur inhaltlich die richtigen Punkte vermitteln muss, sondern auch in der Formulierung. Gerade weil nur wenig Platz für tragende Worte ist, macht der Ton die Musik.
Dazu gehören etwa die Basics: duzen oder siezen Sie Bewerber/Innen? Nutzen Sie einen lockeren oder einen förmlichen Sprachstil? Fachsimpeln Sie auf der Suche nach einer Fachstelle oder halten Sie es allgemein und offen auf der Suche nach einem Werkstudenten oder Praktikanten?
Bedenken Sie jedoch, dass Sie bei der Formulierung der perfekten Stellenanzeige nicht nur menschliche Erfordernisse erfüllen müssen, sondern auch maschinelle. Google und die Suchmaschinenoptimierung haben es eben notwendig gemacht, dass Sie Ihre Stellenanzeige so formulieren müssen, dass Sie auch bei der Suche gefunden wird. Das macht eine entsprechende Analyse notwendig, denn Sie müssen zunächst einmal wissen, wonach Bewerber/Innen suchen, wenn Sie sich auf Jobsuche machen.
Incentives und Offenheit – moderne Unternehmenskultur in der Stellenanzeige
Eines der klarsten Incentives trotz aller Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, Kinderbetreuung und Persönlichkeitsentfaltung am Arbeitsplatz ist und bleibt das Gehalt. Natürlich spielt es nicht mehr die entscheidende Rolle, die das Gehalt noch vor Jahrzehnten eingenommen hat, weil die Unternehmens- und Arbeitskultur sich einfach zu stark gewandelt hat. Dennoch dürfen Sie das Gehalt nicht als absolute Nebensache betrachten, auch wenn der Gesetzgeber dies in Deutschland tut.
Anders etwa als in Großbritannien, den USA oder Österreich sind Sie hierzulande nicht verpflichtet, das Gehalt anzugeben. Dennoch kann es sich lohnen, zumindest eine Gehaltsspanne anzugeben. Wie andere Incentives auch dient diese als Filter, wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben.
Dabei sind solche Filter in der Stellenanzeige durchaus problematisch, dann nämlich, wenn sie gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. Das betrifft natürlich die offensichtlichen Verstöße, etwa wenn sie gezielt nach männlichen Bewerbern suchen oder Bewerber dritten Geschlechts durch eine forcierte m/w-Option in den Unterlagen außen vorlassen. Das sind offensichtliche Fälle und jedem guten Personaler fällt dies in der Formulierung der Stellenanzeige sofort auf. Doch manchmal sind es implizite Anforderungen.
Eine Forderung wie Deutsch als Muttersprache mag harmlos wirken, doch damit schließen Sie viele Bewerber aufgrund ihrer ethnischen Herkunft aus.
Das verstößt nicht nur gegen das Gleichbehandlungsgesetz (eine Ausnahme besteht, wenn dies wirklich explizit für die Stelle erforderlich ist), sondern verschreckt eventuell auch passende Bewerber, die Deutsch auf muttersprachlichem Niveau beherrschen, nur eben nicht in Deutschland aufgewachsen sind.
Vorsicht ist auch bei schwammigen Formulierungen wie langjähriger Berufserfahrung geboten. Konkrete Gesuche sind immer vorzuziehen, wenn Sie eine Stellenanzeige schreiben, denn langjährig kann einerseits viel bedeuten, andererseits deutet dies auf die Suche nach älteren gesetzten Bewerbern hin.
Verzichten Sie einfach auf solche Stolperfallen, indem Sie Stellenanzeigen, konkret, eindeutig, verständlich und prägnant schreiben.
Korrekte Stellenanzeigen zu schreiben erfordert Knowhow, Erfahrung und Fingerspitzengefühl – das bietet Ihnen Personalstrategie. Nicht nur bei der passiven Bewerbersuche über Anzeigen, sondern auch über aktive Ansprache auf beruflichen Netzwerken und Social Media. Ob für Fachkräfte in größeren Unternehmen, Start Ups mit wenig Erfahrung im HR-Bereich oder mittelständische Unternehmen, mit Personalstrategie finden Sie mit maßgeschneiderten Angeboten auf Erfolgsbasis das richtige Personal.
Hinweis: In unseren Artikeln wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit in der Regel das generische Maskulinum verwendet. Wir weisen darauf hin, dass weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten dabei ausdrücklich mitgemeint sind.